Die Nonne
Im stillen Klostergarten,
Eine bleiche Jungfrau ging;
Der Mond beschien sie trübe,
An ihrer Wimper hing
Die Träne zarter Liebe.
“O wohl mir, daß gestorben
Der treue Buhle mein!
Ich darf ihn wieder lieben:
Er wird ein Engel sein,
Und Engel darf ich lieben!”
Sie trat mit zagem Schritte
Wohl zum Marienbild,
Es stand in lichtem Schein,
Es sah so muttermild
Herunter auf die Reine.
Sie sank zu seinem Füßen,
Sah auf mit Himmelsruh,
Bis ihre Augenlider
Im Tode fielen zu;
Ihr Schleier wallte nieder.
(Lied per a cor femení a quatre veus, a capella o amb piano ad libitum, Op. 44/6, 1859-60)
(Lied per a cor mixt, a capella, Op. 44/6a, sense dades concretes)