Neckereien
(aus dem Märisch)
Fürwahr, mein Liebchen,
Ich will nun frein,
Ich führ’ als Weibchen
Dich bei mir ein,
Mein wirst du, o Liebchen,
Fürwahr du wirst mein,
Und wolltest du auch nicht sein.
“So werd’ ich ein Täubchen
Von weißer Gestalt,
Ich will schon enfliehen,
Ich flieg’ in den Wald;
Mag dennoch nicht deine,
Mag dennoch nicht dein,
Nicht eine Stunde sein.”
Ich hab’ wohl ein Flintchen,
Das trifft gar bald,
Ich schieß’ mir das Täubchen
Herunter im Wald;
Mein wirst du, o Liebchen,
Fürwahr du wirst mein,
Und wolltest du auch nicht sein.
“So werd’ ich ein Fischen,
Ein goldener Fisch,
Ich will schon entspringen
Ins Wasser frisch;
Mag dennoch nicht deine,
Mag dennoch nicht dein,
Nicht eine Stunde sein.”
Ich hab’ wohl ein Netzchen,
Das fischt gar gut,
Ich fang’ mir den goldenen
Fisch in der Flut.
Mein wirst du, o Liebchen,
Fürwahr du wirst mein,
Und wolltest du auch nicht sein.
“So wed’ ich ein Häschen
Voll Schnelligkeit,
Und lauf’ in die Felder,
Die Felder breit.
Mag dennoch nicht deine,
Mag dennoch nicht dein,
Nicht eine Stunde sein.”
Ich hab’ wohl ein Hündchen,
Gar pfiffig und fein,
Das fängt mir das Häschen
Im Felde schon ein;
Mein wirst du, o Liebchen,
Fürwahr du wirst mein,
Und wolltest du auch nicht sein.
(Cançó popular morava, per a soprano, contralt, tenor i baix, amb piano, Op. 31/2, Viena, desembre 1863)