Ländliches Lied
Und wenn die Primel schneeweiß blickt
Am Bach, amb Bach aus dem Wiesengrund,
Und wenn am Baum die Kirschblüth’ nickt
Und die Vöglein pfeifen im Wald allstund:
Da flickt de Fischer das Netz in Ruh,
Denn der See liegt heiter im Sonnenglanz;
Da sucht das Mädel die Schuh,
Und schnürt das Mieder sich eng zum Tanz,
Und denket still, und denket still,
Ob der Liebste, der Liebste nicht kommen will.
Es klingt die Fiedel, es brummt der Baß,
Der Dorfschulz sitzet im Schank beim Wein,
Die Tänzer dreh’n sich ohn’ Unterlaß
An der Lind’, an der Lind’ im Abendschein.
Und geht’s nach Haus um Mitternacht,
Glühwürmchen trägt das Laternchen vor;
Da küßet der Bube sein Dirndel sacht
Und sagt ihr leis’ ein Wörtchen ins’s Ohr,
Und sie denken Beid’, und sie denken Beid’,
O du selige fröhliche Maienzeit!