Die erwachte Rose
Die Knospe träumte von Sonnenschein,
Von Rauschen der Blätter im grünen Hain,
Von der Quelle melodischem Wogenfall,
Von süßen Tonen der Nachtigall,
Von den Lüften, die kosen und schaukeln,
von den Düften, die schmeicheln und gaukeln.
Und als die Knospe zur Ros’ erwacht,
Da hat sie mild durch Thränen gelacht,
Und hat geschaut und hat gelauscht,
Wie’s leuchtet und klingt, wie’s duftet und rauscht.
Als all ihr Träumen nun wurde wahr,
Da hat sie vor süßem Staunen gehebt,
Und leis geflüstert: “Ist mir’s doch gar,
Als hätt’ ich Alles schon einmal erlebt.”