Die Liebe
Wenn ihr Freunde vergesst, wenn ihr die Eiern all,
O ihr Dankbaren,sie, eure Dichter schmäht,
Gott vergeb’ es, doch ehret
Nur die Seele der Liebenden.
Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst,
Da die knechtische jezt alls, die Sorge zwingt?
Darum wandelt der Gott auch
Sorglos über dem Haupt uns längst.
Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist
Zur beschiedenen Zeit, aber aus weissem Feld
Grüne Halme doch sprossen,
Oft ein einsamer Vogel singt,
Wenn sich mählig der Wald dehnet, der Strom sich regt
Schon die mildere Luft leise von Mittag weht
Zur erlesenen Stunde,
So en Zeichen der schönern Zeit,
Die wir glauben, erwächst einziggenügsam noch,
Einzig edel und fromm über dem ehernen,
Wilden Boden die Liebe,
Gottes Tochter, von ihm allein.
Sei geseegnet, o sei, himmlische Pflanze, mir
Mit Gesange gepflegt, wenn des ätherischen
Nektars Kräfte dich nähren,
Und der schöpferische Stral dich reift.
Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere,
Vollentblühende Welt! Sprache de Liebenden
Sei die Sprache des Landes,
Ihre Seele der Laut des Volks!