Frühling Liebster
Ich saß an meinem Rädchen,
Spann weiße Witwenfädchen,
Da mich mein Freund verlassen hat.
Da klopft’ es an mein Lädchen:
Geschwind heraus, du Mädchen,
Geschwind! dein Ungetreuer Naht.
Tu’ weg die Witwenschleier,
Und zeige dich in Feier,
Verbirg, daß du dich hast gehärmt.–
Es kam und sprach, da sei er!
Ich sprach: Mein schöner Freier,
Wo bist derweil herumgeschwärmt?
Da schüttelt’ er ‘s Gefieder,
Und streut’ aus Brust und Mieder
Mir Duft und Blumen ohne Harm,
Fing an und sang mir Lieder,
Ich kam zu Wort nicht wieder,
Bis er mich kosend hatt’ im Arm.