Mai
Leichte Silberwolken schweben
Durch die erst erwärmten Lüfte,
Mild, vom Schimmer sanft umgeben,
Blickt die Sonne durch die Düfte;
Leise wallt und drängt die Welle
Sich am reichen Ufer hin;
Und wie reingewachsen, helle,
Schwankend hin und her und hin,
Spiegelt sich das junge Grün.
Still ist Luft und Lüftchen stille;
Was bewegt mir das Gezweige?
Schwüle Liebe dieser Fülle,
Von den Bäumen durch’s Gesträuche.
Nun der Blick auf einmal helle,
Sieh! der Bübchen Flatterschar
Das bewegt und regt so schnelle,
Wie der Morgen sie gebar,
Flügelhaft sich Paar und Paar.
Fangen an das Dach zu flechten;–
Wer bedürfte dieser Hütte?
Und wie Zimmer, die gerechten,
Bank und Tischen in der Mitte!
Und so bin ich noch verwundert,
Sonne sinkt, ich fühl’ es kaum,
Und nun führen aber hundert
Mir das Liebchen in den Raum!
Tag und Abend, welch ein Traum!