Wächterlied auf der Wartburg
(Neujahrsnacht des Jahres 1200)
Schwingt Euch auf, Posaunenchöre,
Daß in sternenklare Nacht
Gott der Herr ein Loblied höre,
Von der Türme hoher Wacht;
Seine Hand führt die Planeten
Sichern Lauf’s druch Raum und Zeit,
Führt die Seele nach dem Fehden
Dieser Welt zur Ewigkeit.
Ein Jahrhundert will zerrinnen
Und ein neues hebt sich an,
Wohl dem, der mit reinen Sinnen
Stetig wandelt seine Bahn!
Klirrt sie auch in Stahl und Eisen,
Gold’ne Zeit folgt der von Erz
Und zum Heil, das ihm verheissen,
Dringt mit Kampf ein männlich Herz.
Rüstig mög’ drumm jeder schaffen,
Was sich ziemt nach Recht und Flug,
In der Kutte, in der Waffen,
In der Werkstatt wie am Pflug:
Dazu, Herr, des Segen spende
Deiner Burg, dem Berg, der Au’,
Netz’ an des Jahrhunderts Wende
Sie mit deiner Saelde Tau.