Wo find’ ich Trost?
Eine Liebe kenn ich, die ist treu,
War getreu, solang ich sie gefunden,
Hat mich tiefem Seufzen immer neu,
Stets versöhnlich, sich mit mir verbunden.
Welcher einst himmlischem Gedulden
Bitter bittern Todestropfen trank,
Hing am Kreuz und büßte mein Verschulden,
Bis es in ein Meer von Gnade sank.
Und was ists nun, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Boden winde?
Frage: “Hüter, ist die Nacht bald hin?”
Und: “Was rettet mich von Tod und Sünde?”
Arges Herze! ja gesteh es nur,
Du hast wieder böse Lust empfangen;
Frommer Liebe, frommer Treue Spur,
Ach, das ist auf lange nun vergangen.
Ja, das ist auch, daß ich traurig bin,
Daß ich angstvoll mich am Bodennwinde!
Hüter, Hüter, ist die Nacht bald hin?
Und was rettet mich von Tod und Sünde?