08. Botschaft
Nelken wind’ ich und Jasmin,
Uns es denkt mein Herz an ihn.
Nelken all’, ihr flammenrothen,
Die der Morgen mir beschert,
Zu ihm send’ euch als Boten
Jener Gluth, die mir verzehrt.
Und ihr weißen Blüthen wert,
Sanft mit Düften grüßet ihn,
Sagt ihn, daß ich bleich vor Sehnen,
Daß auf ihn ich harr’ in Thränen!
Tausend Blumen thauumflossen
Find’ ich neu im Thal erwacht,
Alle sind erst heut’ entsprossen,
Aber hin ist ihre Pracht,
Wenn der nächste Morgen lacht.
Sprich, du duftiger Jasmin,
Sprecht, ihr flammenrothen Nelken,
Kann so schnell auch Liebe welken?
Ach! es denkt mein Herz an ihn!