03. Den Runenstein in de Sommernacht
Chor:
Den Runenstein in de Sommernacht
Umspielen die Wasserfrauen;
Das Wasser klingt, es singt die Luft,
Der Mond steht hoch im Blauen.
Das plätschert und lacht, das wogt und taucht
Wie Lilien auf und nieder,
Es schwimmt auf der Flut das gold’ne Haar,
Es schimmern dei weißen Glieder.
Baß:
Mit schilfigem Bart der Meermann bläst
Die gewund’ne Muschelposaune,
Die Nixen schlingen den Reigen dazu,
Sie sind in der besten Laune.
Da schreit die Jüngste und kichert drauf:
Nixe:
“Ei seht, was ich fand in der Welle!
Ein bllinkendes, winkendes Totengebein,
Wie Silber glänzt so helle.
Ich stieß mit dem Fuß aus Korallenriff
Beim lustigen Untertauchen;
Da lag’s in den Ästen, ich zog’shevor,
Nun sagt, wie können wir’s brauchen?”
Königin:
Was tun damit? Hei, feiner Fund!
Wer weiß von solchen Sachen!
Das beinerne Ding ist hübsch und fein,
Eine Harfe woll’n wir d’raus machen.
Komm, Schilfbart, alter Musikant,
Du weißt von solchen Dingen;
Ich schenk’ einen Schwertfisch dir zum Roß,
Kannst du’s zu stande bringen!
Meermann:
Dem Meermann her gebt das Gebein,
Er fügt’s mit schlauem Geklügel,
Er macht aus den Fingern die Wirbel gut,
Aus dem Brustbein macht er den Bügel!
Chor:
Dank, Meermann! Dank Meermann!
Meermann und Chor:
Leih’, Königin, mir vom gold’nen Haar,
Das spann’ ich darüber als Saiten.
Ei wie so wundersam durch die Nacht
Die Töne schwellen und gleiten!
Nun töne die Harfe wohl auf und ab,
Ihr Wellen, lasset das Rauschen;
Du Wind, halt’ leise den Odem an
Und schlummre ein im Lauschen!
Ihr Möwen, fliegt zu Strand,
Goldfischlein, steiget vom Grunde!
Es horcht die Luft, es horcht das Meer
Bezaubert in der Runde!
Der Meermann harft und sing darein,
Er fühlt nicht Müt und Sorgen;
Die Nixen schlingen den Reigen dazu
Bis an des roten Morgen.