03. Epheu
Aber Epheu nenn’ ich jene,
Mädchen, mit den sanften Worten,
Mit dem Haar, dem schlichten, hellen,
Um den leis’ gewölbten Brau’n.
Mit den brauen seelenvollen
Rehenaugen, die in Tränen
Stehn so oft, in ihren Tränen
Grade sind unwiderstehlich;
Ohne Kraft und Selbstgefühl, und
Schmucklos, mit verborg’ner Blüte,
Doch mit unerschöpflich tiefer,
Treuer inniger Empfindung
Können sie mit eigner Triebkraft
Nie sich heben aus den Wurzerln,
Sind geboren, sich zu ranken
Liebend um ein andrer Leben, –
An der ersten Lieb’umrankung
Hängt ihr ganzes Lebensschicksal,
Denn sie zählen zu den seltnen
Blumen, die nur einmal blühen.