32. Da nur Leid und Leidenschaft
Da nur Leid und Leidenschaft
Mich bestürmt in deiner Haft,
Biet ich jetzt mein Herz zu Kauf.
Sagt, hat keiner Lust darauf?
Soll ich sagen, wie ich’s schätze,
Sind drei Batzen nicht zuviel.
Nimmer war’s des Winter Spiel,
Eigensinnig bllieb’s im n etze.
Aber weil mich drängt die Not,
Biet ich jetzt mein Herz zu Kauf,
Schlag es los zum Meistgebot–
Sagt, hat keiner Lust darauf?
Täglich kränkt es mich im stillen
Und erfreut mich nimmermehr.
Nun, wer bietet? – wer gibt mehr?
Fort mit ihm und seinen Grillen!
Daß sie schlimm sind, leuchtet ein,
Biet ich doch mein Herz zu Kauf.
Wär es froh, behielt ich’s fein–
Sagt, hat keiner Lust darauf?
Kauft ihr’s, leb ich ohne Grämen.
Mag es haben, wem’s beliebt!
Nun, wer kauft? wer will es nehmen?
Sag ein jeder, was es gibt.
Noch einmal vorm Hammerschlag
Biet ich jetzt mein Herz zu Kauf,
Daß man sich entscheiden mag–
Sagt, hat keiner Lust darauf?
Nun zum ersten –und zum zweiten–
Und beim dritten Schlag ich’s zu!
Gut denn! Mag dir’s Glück bereiten;
Nimm es, meine Liebste du!
Brenn ihn mit dem glühnden Erz
Gleich das Sklavenzeichen auf;
Denn ich schenke dir mein herz,
Hast du auch nicht Lust zum Kauf.